Keinen A… in der Hose, Pro Sieben!

Standard

Zugegeben, die TV-Sender probieren etwas. Manchmal. Und meist mit einem Konzept, von dem von vorneherein klar ist, dass man das Geld besser in ein Testbild investiert hätte, da dies einen höheren Unterhaltungswert bietet.

So geschah es letzten Sommer den beiden Shows von RTL und Pro Sieben, als man TV-Sternchen in die Wüste der ehemaligen Kolonien Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika schickte. (Von diesem TV-Schreck habe ich mich im Übrigen immer noch nicht erholt…) Nun versuchte der Münchner Sender es erneut. Dieses Mal sollte es eine Cinderella-Geschichte werden, in der irgendwer am Ende eine Million bekommen sollte. Man wollte dem Kleinen Mann also eine Geschichte bieten, mit der man sich identifizieren kann. Frei nach dem Motto: Gib dem Mob, was er braucht. Ich persönlich frage mich ja, ob der Mob nicht bei Pro Sieben arbeitet, immerhin kann man da ja nicht zählen. Aber das und das sind andere Geschichten…

Nun haben die Zuschauer die „Millionärswahl“ abgestraft. Aufgrund des Desinteresses strichen die Verantwortlichen die Sendung auf die Hälfte zusammen. Am Samstag sollte das Finale ausgestrahlt werden, nun läuft es im Internet. Peinlich. Noch peinlicher ist jedoch, dass die Website damit wird, dass die Show „nach Hause“ kommt. Hoffentlich wird sie dann auch da landen, wo sie hingehört. Auf dem Müll.

ProSiebenSat.1 versucht es jedoch krampfhaft weiterhin, die Geschichte positiv zu verkaufen, und gab bekannt: „Es begann im Web und endet im Web: Am Samstag steigt das Finale der „Millionärswahl“ um 20.15 Uhr live auf http://www.millionaerswahl.de und connect.prosieben.de.“

„Millionärswahl ist coming home. Das Finale läuft am Samstag, 20.15 Uhr live auf ProSieben.de – und nicht im TV“, so twitterte Pro Sieben. Na dann …

Ich frag mich nur, was jetzt am Samstag statt der Millionärswahl läuft. Egal, was es sein wird, ob man damit bessere Quoten macht, sei mal dahingestellt. Liebes Pro Sieben, wenn man schon solch eine Show produziert, dann sollte man auch den Arsch in der Hose haben, sie zu Ende zu senden. Das wäre zumindest ein Image-Gewinn für den Sender gewesen. Aber ihr übt ja noch am Zählen. Sorry, wenn ich zu viel verlange.